Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos by Zelazny Roger

Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos by Zelazny Roger

Autor:Zelazny, Roger [Zelazny, Roger]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction & Fantasy
veröffentlicht: 2012-11-12T00:00:00+00:00


- 8 -

Luke grinste mich an und musterte Jurt mit finsterem Stirnrunzeln.

»Wo warst du eigentlich?« fragte er mich.

»In den Burgen des Chaos«, antwortete ich. »Man hat mich anläßlich des Todes von Swayvill von hier dorthin gerufen. Die Beisetzung findet gerade jetzt statt. Wir haben uns davongestohlen, als ich erfuhr, daß Coral in Gefahr ist.«

»Ich weiß - allerdings erst jetzt«, sagte Luke. »Sie ist weg. Vermutlich entführt.«

»Wann ist das passiert?«

»Vorletzte Nacht, nehme ich an. Was weißt du darüber?«

Ich warf Jurt einen Blick zu. »Zeitverschiebung«, warf er ein.

»Sie hätte die Gelegenheit geboten, einige Dinge zu regeln«, erklärte ich, »hinsichtlich des andauernden Spiels zwischen dem Muster und dem Logrus. Deshalb wurden Mittelsleute des Chaos ausgeschickt, um sie zu holen. Man legte jedoch Wert darauf, daß sie unversehrt übergeben würde. Deshalb dürfte sie wohl keinen weiteren Schaden davongetragen haben.«

»Was will man von ihr?«

»Anscheinend ist man der Meinung, sie sei besonders gut geeignet für die Rolle der Königin im Tielbane, weil der Juwel der Urteilskraft ein Teil ihres Körpers ist und so weiter.«

»Wer wird der neue König sein?«

Plötzlich stieg mir Hitze ins Gesicht.

»Na ja, die Leute, die sie abgeholt haben, hatten offenbar mich für diesen Job im Sinn«, antwortete ich.

»Herzlichen Glückwunsch!« sagte er. »Dann genieß nicht nur ich das Vergnügen, den ganzen Mist am Bein zu haben.«

»Was soll das heißen?«

»Dieses ganze Königsgeschäft ist der größte Dreck, Mann. Ich wünschte, ich wäre von Anfang an nicht auf den Quatsch eingegangen. Jeder verfügt über einen Teil deiner Zeit, und wenn das gerade mal nicht der Fall sein sollte, dann muß trotzdem irgend jemand wissen, wo du bist.«

»Herrje, du bist doch eben erst gekrönt worden. Gib der Sache doch ein bißchen Zeit, sich zu setzen.«

»Eben erst? Es ist länger als einen Monat her.«

»Zeitverschiebung«, wiederholte Jurt.

»Kommt, ich gebe euch einen Kaffee aus«, sagte Luke.

»Habt ihr hier Kaffee?«

»Ich habe darauf bestanden, Mann. Hier entlang.« Er führte uns zur Tür hinaus, bog nach links ab und ging eine Treppe hinunter.

»Mir ging ein merkwürdiger Gedanke durch den Kopf«, sagte er, »während ihr euch damals unterhalten habt - darüber, daß du regieren sollst, mit Coral als wünschenswerte Königin an deiner Seite. Ich könnte unsere Ehe ziemlich schnell annullieren lassen, da ich hier das Sagen habe. Also, du möchtest sie als deine Königin, und ich möchte mit Amber diesen Vertrag über die Mitgliedschaft im Goldenen Kreis abschließen. Ich glaube, ich sehe eine Möglichkeit, wie alle Wünsche befriedigt werden können.«

»Die Dinge sind entschieden komplizierter, Luke. Ich habe keine Lust auf den Job, und es wäre sehr schlecht für uns, wenn meine Verwandtschaft in den Burgen Coral in ihre Gewalt bekäme. Ich habe in der letzten Zeit viele Erfahrungen gemacht.«

»Zum Beispiel?« wollte Luke wissen, während er eine Seitentür öffnete, die auf einen Verbindungsgang zum hinteren Teil des Palastes führte.

Ich warf einen Blick zurück zu Jurt.

»Er hat ebenfalls Angst«, erklärte ich. »Deshalb gehen wir zur Zeit ein wenig herzlicher als sonst miteinander um.«

Jurt nickte.

»Es ist möglich, daß Brand zum Teil Opfer eines Planes war, den man in den Burgen ausgeheckt hatte«, sagte er. »Bestandteil einer wahnwitzigen Vorstellung, die hier noch immer in manchen Köpfen herumspukt.



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